Niederlande
Lesezeichen
Teilen
Routenplaner
Das Widerstandsdenkmal erinnert an die „Baarlose Bospartizanen“ (Baarloer Waldpartisanen) und ihre deutschen Kriegsgefangenen in den letzten Kriegsmonaten.
Anfang September 1944 erhielten die Kampfgruppe Limburg und die Kampfgruppe Maas und Waal den Befehl, aktiv zu werden. Sie mussten den Vormarsch der Alliierten, wo immer möglich, durch Sabotage unterstützen. Die zugesagten Abwürfe von Waffen und Sprengstoff blieben aber nur Theorie. Grund genug für den nationalen Sabotagekommandanten Frank van Bijnen, einen Hilferuf an Prinz Bernhard zu richten. Aber auch das nützte nichts. Da Van Bijnen so oder so entschlossen war, den Auftrag auszuführen, befahl er den Kommandotrupps, die sich zwischen Roermond und Venlo versammelt hatten, selbst Waffen und Munition zu erbeuten. Van Bijnen schlug vor, Gruppen von deutschen Soldaten, die auf dem Rückzug waren, in einen Hinterhalt zu locken und zu entwaffnen.
Die Trupps begannen energisch mit ihrer Arbeit. Ab dem 10. September 1944 überquerten sie bei Venlo die Maas und nahmen in der Nähe von Helden und Baarlo vier deutsche Soldaten in Kriegsgefangenschaft. In den weiten Wäldern südlich von Baarlo errichteten sie ein Lager, wo sie ihre Kriegsgefangenen unterbrachten. Letztendliche wurden es ein paar Dutzend.
Da die Befreiung mehr Zeit in Anspruch nahm als erwartet, erforderten Überwachung und Sorgfalt immer mehr Aufmerksamkeit. Um alles in die richtige Bahn zu lenken, war eine solide Organisation der Logistik erforderlich. Dies geschah dank der Zusammenarbeit der Einwohner von Baarlo und der örtlichen Widerstandsorganisation. Obwohl sich einige Deutsche mit ihrem Schicksal abgefunden hatten, empfanden andere ihre Gefangennahme durch eine Gruppe von Partisanen als wahre Schande. Sie schmiedeten immer wieder aufs Neue Fluchtpläne. Durch die Unachtsamkeit eines Wachmanns gelang einem der Gefangenen Ende Oktober die Flucht.
Ihnen blieb keine andere Wahl, als das Lager im strömenden Regen zu evakuieren. Nach langer Suche fanden sie in der Nähe von Neer einen verlassenen Schafstall. In der Zwischenzeit arbeiteten sie in den Wäldern von Baarlo hart am Bau eines unterirdischen Schutzraums. Am 7. November konnten die KP-Mitglieder mit ihren Gefangenen den Unterschlupf beziehen. Aufregende Tage brachen an. Die Engländer näherten sich, und in der Nähe des Lagers wimmelte es nur so von deutschen Soldaten. Einige waren gerade einmal weniger als zehn Meter vom Lager entfernt. Am 19. November 1944 erschienen Soldaten der 154. britischen Infanteriebrigade beim Lager und die Kriegsgefangenen konnten übergeben werden. Ihr Kommandant J.A. Oliver bedankte sich später für die Hilfe der Baarloer Waldpartisanen.