Schlachtfeld

Der Kampf um den Kraneweg

Niederlande

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Die kanadischen Soldaten der 2. kanadischen Infanteriedivision marschieren entlang des Hoendiep über Hoogkerk nach Kostverloren. Sie benutzen den Friesestraatweg, um in den Diepenring in Groningen einzufahren. Dank Luftbildern wissen die Befreier genau, wo sich die deutsche Verteidigung befindet. Sie wussten auch, dass es am Bahnübergang am Friesestraatweg einen großen Bunker gab. Die Deutschen haben damit einen hervorragenden Überblick.

Die Kanadier ziehen daher entlang des Hoendiep zur sogenannten Sommerstraße, die zu den deutschen Befestigungsanlagen führt. Hier nehmen sie diese Befestigungen unter schweres Feuer, wobei zwei Granaten das Haus des Bahnwächters treffen. Die stark betrunkenen deutschen Soldaten ziehen sich weiter zum Kraneweg zurück, um dort ihren Widerstand fortzusetzen.

Die Kanadier haben sich dem Kraneweg genähert. Diese wird von etwa 250 Deutschen verteidigt, die sich oft in den Vordächern beiderseits der Straße und auch in den Häusern verschanzt haben. Die Befreier setzen gepanzerte Fahrzeuge mit Flammenwerfern ein. Sie richten das Feuer auf die Fenster der oberen Stockwerke, wo sich möglicherweise deutsche Scharfschützen befinden. Um halb eins schlugen Flammen aus dem Dach des Hauses, in dem Ex-Polizeipräsident Blank lebt. Auch die Hauswirtschaftsschule wird zum Flächenbrand. Kurz darauf kapitulieren die Deutschen. Um 13 Uhr wurde das westliche Ende des Kranewegs befreit. Die Kanadier zerschlagen die Waffen der Deutschen auf der Straße und bringen die Kriegsgefangenen auf das Feld hinter Kostverloren.

Der Soldat Frank Holm hatte das Haus mit einer Gruppe von Männern betreten, um hier den Firmensitz einzurichten. Er sagt: „Als sie die Geräte rausstellen, kommt eine ältere Frau aus dem Keller. Sie geht in die Küche und beginnt Kaffee zu kochen. Später bietet sie den Kaffee in schönen Porzellantassen an. Einer meiner Männer hat seine Bren-Kanone auf einem schmalen Holztisch am Fenster aufgestellt. Er schießt aus dem Fenster auf ein deutsches Auto am Kraneweg. Die Frau war so fassungslos, dass sie nicht wahrnahm, was um sie herum geschah. Die Frau befürchtete, dass das Stativ der Bren Gun ihren Holztisch beschädigen könnte. Dann nahm sie ein Kissen und gab es dem Schützen mit der Frage, ob er sich unter das Stativ legen wolle. Der Kanadier hat das natürlich gemacht.“