Am 14. April 1945 wurde dem kanadischen Regiment Le Régiment de Maisonneuve befohlen, die südwestlichen Vororte von Groningen anzugreifen. Ihre Aufgabe bestand darin, die Stellungen in der Nähe der Eisenbahnlinie und der Hoendiep-Straße, die von Groningen nach Westen führt, zu erobern. Während des Angriffs gegen 15 Uhr wurden die Soldaten von deutschen 20-mm-Flugabwehrgeschützen beschossen, die in der Nähe der Eisenbahnbrücke und der Zuckerfabrik entlang des Hoendiep positioniert waren. Die 20-mm-Flak-Kanonen feuerten aus dem zweiten Stock der Fabrik. Kanadische Panzer, die diesen Angriff unterstützten, brachten die Flak-Geschütze der Fabrik bald zum Schweigen, sodass die Soldaten die Fabrik betreten und den deutschen Widerstand ausschalten konnten.

Die letzte Phase des Angriffs war die Eroberung der Eisenbahnbrücke, einer strategischen Position, die den Vormarsch in Richtung des bebauten Gebiets der Stadt Groningen dominierte. Corporal Jean Marie Beaulieu, der Kommandeur der „B“-Kompanie, bearbeitete seine Sektion geschickt bis auf fünfundsiebzig Meter an die Brücke heran und fand sie intakt, aber unter Beschuss von zwei 20-mm-Kanonen und sehr schwerem Maschinengewehrfeuer, das den weiteren Vormarsch behinderte.

Corporal Beaulieu erkannte, dass das Ziel nicht genommen werden konnte, wenn diese Waffen nicht ausgeschaltet waren. Er stand unter völliger Missachtung seiner eigenen Sicherheit auf und rannte über die Brücke. Trotz des intensiven feindlichen Feuers gelang es ihm, das Ufer auf der anderen Seite zu erreichen und in eine Flankenstellung zu kriechen, um das erste Geschütz mit seinem Maschinengewehr anzugreifen. Die deutsche Kanonenmannschaft, die jetzt die Flanken umkreiste, ergab sich und Corporal Beaulieu griff die zweite Kanone an und machte sie außer Gefecht, als sein Abschnitt die Brücke überquerte und eine Position auf der anderen Seite sicherte. Beaulieu wurde für sein tapferes Verhalten mit einer Distinguished Conduct Medal ausgezeichnet.