Geschichte

Waffen unterm Heu

Niederlande

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Im Herbst 1944 begannen die Waffenabwürfe. Bis zur Befreiung gab es etwa fünfundzwanzig davon in der Provinz Friesland. Die Waffen dürfen nicht in die Hände der Besatzer gelangen und werden daher gut versteckt, oft in den Häusern der Bauern. Der Bauernhof von Johannes van Dijk in Hitzum ist das Hauptwaffendepot des Distrikts VII der Region Friesland der NBS, der niederländischen Inlandsstreitkräfte. Auf dem Bauernhof von Willem Postma in Achlum werden die illegalen Widerständler von einem speziellen Ausbilder an den Waffen unterrichtet, der mit ihnen zusammen abgesetzt wird. Natürlich geschieht alles mit äußerster Vorsicht, aber dennoch gelingt NBS-Leuten zweimal das scheinbar Unmögliche.

Bauer Van Dijk ist ein entschiedener Gegner der deutschen Besatzung. Es überrascht nicht, dass sein Hof zu einem Zufluchtsort für Untergetauchte und Widerstandskämpfer wird. Zwei seiner Söhne sind Mitglieder der NBS, der paramilitärischen Widerstandsorganisation, die im Herbst 1944 aus den verschiedenen Gruppen des Widerstands gebildet wurde. Abgeworfene Waffen werden in seinem Haus für den Einsatz vorbereitet und dann tief unter dem Heu in der Scheune versteckt.  

Van Dijk weigert sich auch, an den Zwangslieferungen von Vieh, Milch und Heu an die Wehrmacht mitzuwirken. Daraufhin beschlagnahmen die deutschen Soldaten sein Heu. Unter den wachsamen Augen von Sonderführer August Geese von der Abteilung Ernährung und Landwirtschaft der Wehrmacht und seiner fanatischen niederländischen Dolmetscherin Grietje Sinnema wird das Heu aus der Scheune entfernt. Jeden Moment könnten die Waffen zum Vorschein kommen, aber gerade noch rechtzeitig denkt Geese, dass es genug ist. Die Mitglieder des Widerstands, die mit Pistolen in den Taschen die Lage beobachten, müssen nicht eingreifen. Eine Tragödie wird abgewendet. Für die Familie Van Dijk nimmt der Krieg jedoch ein dramatisches Ende: Ihr Sohn Jitze Pieter wird am Tag der Befreiung von Hitzum bei einem Feuergefecht zwischen NBS-Offizieren und fliehenden deutschen Soldaten getötet. 

Um mit den Waffen umzugehen zu lernen, erhalten die Widerstandskämpfer Anweisungen von Kommandos, die ebenfalls abgeworfen worden waren. Sie tun dies unter anderem auf dem Hof von Willem Postma, der an einer Sackgasse inmitten der Wiesen zwischen Hitzum und Achlum liegt. An einem Nachmittag Ende Oktober 1944 treffen sich dort 30 Männer heimlich in der Scheune, um von Ausbilder Groenewoud den Umgang mit Stenguns, Panzerfäusten und Handgranaten zu lernen. Sie sind gerade in vollem Gange, als sich eine Motorradpatrouille der Grünen Polizei nähert. Die Männer geraten in Panik, aber Groenewoud bewahrt einen kühlen Kopf, drückt ihnen eine Waffe in die Hand und bringt sie dazu, Stellung zu beziehen. Die Grünen fahren jedoch weiter, kehren aber kurz darauf noch einmal zurück, als sie feststellen, dass die Straße eine Sackgasse ist. Wieder fahren sie an dem Bauernhof vorbei, offenbar hatten sie sich verirrt. Es nimmt ein gutes Ende.