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Das Haus an der Ecke Pippinstraße/Rolandstraße ist vermutlich der Ort, an dem Oberst Gerhard Wilck 1944 die Kapitulationserklärung von Aachen unterzeichnete.
Das Haus an der Ecke Pippinstraße/Rolandstraße in Aachen ist ein bedeutender Ort in der Geschichte Aachens, denn es wird vermutet, dass dort die endgültige Kapitulationserklärung der Stadt unterzeichnet wurde. Am 21. Oktober 1944 um 12:05 Uhr unterzeichnete Oberst Gerhard Wilck die Kapitulationserklärung der Stadt. Damit war die erste deutsche Großstadt von der Nazi-Diktatur befreit. Wilck war Kommandeur der 246. Volksgrenadierdivision und seit dem 12. Oktober der letzte Stadtkommandant von Aachen. Er hatte vergeblich versucht, die Stadt gegen die alliierten Truppen zu verteidigen. Obwohl Wilck und sein Vorgänger, General Gerhard Graf von Schwerin, seit dem 10. September 1944 versucht hatten, die Oberste Heeresleitung davon zu überzeugen, die Stadt aufzugeben, wurde dieser Vorschlag brüsk abgelehnt. Wilck war verpflichtet, dem Feind keinen Zentimeter Boden freiwillig zu überlassen und die Stadt bis zum letzten Mann zu halten. Die Schlacht um Aachen diente vor allem propagandistischen Zwecken, denn strategisch gesehen war die Stadt nahezu bedeutungslos.
Als die deutschen Truppen auf einen einzigen Bunker zurückgedrängt waren, stellte der US-Offizier John Corley Wilck ein Ultimatum: Kapitulation oder Zerstörung der Stadt. In Corleys Büro an der Ecke Pippinstraße/Rolandstraße weigerte sich Wilck zunächst, die Kapitulationserklärung zu unterschreiben, da er um seine Familie fürchtete, die nicht in Aachen lebte. Corley schenkte ihm daraufhin ein Glas Whiskey ein und forderte ihn erneut auf, sich zu ergeben. Doch Wilck weigerte sich weiterhin. Erst nach dem dritten Glas Whisky unterzeichnete Wilck die Erklärung und wurde dann mit den übrigen 3 473 deutschen Soldaten in Gefangenschaft gebracht. Heute wird das Haus als Wohnhaus genutzt.
Adresse
Pippinstraße 1, 52070 Aachen