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Die Amtsführung der ersten Aachener Stadtverwaltung unter Franz Oppenhoff stieß schon früh auf Kritik innerhalb der US-Armee. Die Situation war so umstritten, dass in den USA bald Berichte über die politischen Verhältnisse nach der Nazi-Diktatur veröffentlicht wurden - "The Aachen Scandal".
Nach langen, schweren Kämpfen wurde die Stadt Aachen im Oktober 1944 besetzt. Nur zehn Tage später setzten die US-Militärbehörden eine neue Stadtverwaltung ein, an deren Spitze deutsche Zivilisten standen. Die Großstadt, die zu diesem Zeitpunkt nur etwa 10.000 Einwohner hatte, wurde von Bürgermeister Franz Oppenhoff regiert, dem neun weitere Bürgermeister zur Seite standen. Sie alle gehörten jedoch bürgerlichen Kreisen an, die stark katholisch geprägt waren. Die Arbeiter hingegen waren an der Stadtspitze nicht vertreten - das galt sogar für Vertreter der katholischen Arbeiterbewegung.
Die Militärregierung hatte mit dieser Zusammensetzung zunächst kein Problem, da der Vorschlag für die Ernennung Oppenhoffs vom Bischof von Aachen gekommen war. Da die amerikanischen Behörden vor allem die katholische Kirche als Trägerin des Widerstands gegen die Nazis sahen, hatten sie großes Vertrauen in die neue Stadtführung. Dies vor allem deshalb, weil sie ohnehin nur unter amerikanischer Aufsicht arbeiten konnte und es für die Besatzungsmacht vor allem wichtig war, einen geordneten Alltag hinter der Front zu gewährleisten.
Es dauertenjedoch nicht lange, bis grundsätzliche Kritik an der Arbeit der neu eingesetzten Aachener Stadtverwaltung aufkam. Vor allem das Department of Psychological Warfare der 9th Army der US-Streitkräfte nahm Anstoß an den Verhältnissen. Saul K. Padover, ein Geschichtsprofessor, der in den 1920er Jahren als Kind aus Österreich in die USA emigriert war, störte sich besonders an der mangelnden Vielfalt in der Aachener Stadtführung. Sie entsprach nicht Padovers Verständnis von Demokratie, da sie nicht die gesamte Zusammensetzung der Bevölkerung widerspiegelte. Stattdessen sah er in ihr eine Clique von Honoratioren aus der Oberschicht, von denen die meisten vor der Nazizeit im politischen Katholizismus aktiv gewesen waren. Ein demokratischer Geist, den die PWD in Deutschland etablieren wollte, war in der Führung der Stadt nicht erkennbar.
Deshalb berichteten zahlreiche amerikanische Zeitungen über den "Aachener Skandal". Den Berichten zufolge müssen die Leser in den USA gedacht haben, dass unter einer uneigennützigen Besatzungsmacht eine Gruppe von antidemokratischen Kräften versuchte, die Demokratisierung der besetzten Stadt Aachen zu verhindern. Erst nach diesen Zeitungsberichten entfernten die Militärbehörden zahlreiche ehemalige Nazi-Bonzen aus der Verwaltung. Sie beließen Oppenhoff jedoch im Amt des Oberbürgermeisters, bis er am 25. März 1945 von einem Werwolf-Kommando aus dem verbliebenen Nazi-Deutschland ermordet wurde.
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