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Der Friedhof von Motta Sant'Anastasia

Italien

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Im Friedhof in Motta Sant'Anastasia in der Provinz Catania liegen über 4.500 deutsche Soldaten begraben, die während des Sizilienfeldzugs gefallen sind.

Viele deutsche Soldaten starben während des Zweiten Weltkriegs auf Sizilien, noch vor der Landung der Alliierten auf der Insel im Juli 1943. Eine große Zahl zurückgeschickter Verwundeter erlagen in den Krankenhäusern der Insel ihren Verlezungen, zudem wurden mehrere Truppen- und Versorgungstransporte auf sizilianischem Boden getroffen. Mit der Invasion der Alliierten während der sogenannten Operation Husky verloren innerhalb weniger Wochen mehr als 5.000 deutsche Soldaten ihr Leben auf der Insel.

Im Rahmen des deutsch-italienischen Kriegsgräberabkommens von 1955 wurde beschlossen, auf Sizilien eine Kriegsgräberstätte anzulegen, auf der alle dort gefallenen deutschen Soldaten ihre letzte Ruhestätte finden sollten. Der vom deutschen Architekten Diez Brandi entworfene Deutsche Soldatenfriedhof wurde am 25. September 1965 eingeweiht. Die Leichen wurden vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der das Areal seither pflegt, zu ihrer letzten Ruhestätte gebracht. Hinter dem Parkplatz führt ein Weg zur Gedenkstätte und daneben zum Besucherzentrum, in dem auch Namensbücher verfügbar sind. Der Friedhof hat eine rechteckige Fläche von etwa 44 x 30 Metern, auf der die Gefallenen in unzugänglichen Gruften beigesetzt sind. Eine Stele weist auf die Bedeutung des Ortes hin.

Vom Eingangsweg aus führt eine Treppe zu den fünf oberen Höfen. Der Besucher betritt zunächst den Hof des Kameradengrabes. In der Mitte, auf einer erhöhten Platte, sind 28 bekannte und drei unbekannte deutsche Soldaten in einem Massengrab beerdigt. Dahinter, auf einem Sockel, steht die Bronzefigur eines sterbenden jungen Mannes. Von hier aus sind die vier Höfe als eigenständige Räume zugänglich, jeder mit Marmorböden und römischem Mauerwerk. Im Hof von Palermo wurden die Toten aus den Provinzen Trapani und Agrigento beigesetzt. Im Hof von Caltanissetta sind die Toten der Provinzen Caltanissetta, Ragusa, Catania und Syrakus beigesetzt. Im Hof von Messina diejenigen aus den Provinzen Messina und Enna beigesetzt. Besonders erwähnt wird hier die Stadt Caronia (Provinz Messina), von deren Friedhof fast 700 Tote exhumiert wurden.

In der Krypta des vierten Hofes - mit dem Namen Catania - liegen die 1.514 deutschen Soldaten, die während des Zweiten Weltkriegs in Sizilien gefallen sind und die einst zusammen mit ihren italienischen Kameraden auf dem städtischen Friedhof der Stadt Catania begraben worden waren. Insgesamt sind hier 4.561 gefallene deutsche Soldaten begraben, von denen 451 unbekannt sind. Die Anlage wurde 2010 vollständig renoviert und am 29. April 2011 für die Öffentlichkeit wiedereröffnet.

Leaflet | © OpenStreetMap contributors

Adresse

Strada Provinciale 13, 95040 Motta Sant'Anastasia, Sicily, Italy

Infos

​​vito.marullo@volksbund.de​ , ​​0039 (0)95 39 10 222​