Schlachtfeld

Zwei Stahlgiganten prallen im Kampf aufeinander

Niederlande

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Während eines Feuergefechts rammte ein polnisches Raupenfahrzeug ein deutsches Raupenfahrzeug. Beide Besatzungen hielten für einen Moment den Atem an. Wer wird zuerst reagieren?

Feuergefecht
Am 3. Oktober 1944 näherten sich die polnischen Truppen der 1. polnischen Panzerdivision von Generalmajor Stanisław Maczek Baarle-Nassau und Baarle-Hertog in der niederländischen Region Brabant. In der Vorhut befanden sich Panzer, die sich ein Duell mit einem deutschen Kettenfahrzeug, wahrscheinlich einem Marder I der Panzerjäger-Abteilung 1719, liefern. Das Gefecht fand in der Nähe der Eisenbahnlinie südlich von Baarle-Nassau statt. Die Geschichte dieser dramatischen Begegnung wurde von Leutnant Marian Ojrzanowski erzählt, der einen Zug mit drei M-10 Achilles Panzerjägern (ein Panzertyp mit offener Turmspitze) anführte. Die Gruppe bewegte sich im Gefolge des 9. Infanteriebataillons durch dicht bewaldetes Gelände in Richtung Eikelenbosch, im Gefolge des polnischen 9. Infanteriebataillons. Nach und nach waren die Panzer mit immer mehr deutschen Infanteriesoldaten konfrontiert, die mit Panzerabwehrwaffen bewaffnet sind. Ein Cromwell-Panzer ging verloren, bevor die Bedrohung beseitigt worden war. Das bewaldete Gelände in Kombination mit dem heftigen deutschen Widerstand verlangsamte den Vormarsch. Nachdem die polnische Artillerie das Feuer zur Unterstützung eröffnet hatte, wurde der deutsche Widerstand allmählich schwächer. Um 16:45 Uhr näherte sich die Kolonne der Hauptstraße nach Baarle-Nassau. Das Drama nahm seinen Lauf.

Ein Frontalzusammenstoß
Leutnant Ojrzanowski befahl seinen M-10 Panzerjägern kurz anzuhalten, um das vor ihm liegende Terrain zu erkunden. Als er gerade umkehren wollte, lief ihm ein Schauer über den Rücken. Vor sich sah er ein deutsches Kettenfahrzeug vor einem roten Backsteinhaus (Blockhaus 25 oder 26). Das deutsche Geschütz ist tödlich, also musste Ojrzanowski schnell handeln. Als er zu seinem eigenen M-10 zurücklief, rief er seiner Mannschaft eine Warnung zu. Er sprang in das Fahrzeug und befahl seinem Fahrer, sich links neben das Haus zu stellen. Sein Funker musste die Cromwells warnen, die ihnen folgten. Doch es war bereits zu spät. Der erste Cromwell wird zweimal in den Turm getroffen, der zweite feuerte Rauchgranaten ab, zog sich zurück und brachte sich so in Sicherheit. In der Zwischenzeit war Ojrzanowskis M-10 um die Ecke gebogen. Der Leutnant schrie den Fahrer an, sofort anzuhalten. Vergeblich, denn genau in diesem Moment funktionierte das Mikrofon nicht! Der M-10 rammte den Marder frontal. Der Aufprall war stark und die beiden Besatzungen waren einen Moment lang fassungslos. Doch dann begannen sie, sich aus extrem kurzer Entfernung gegenseitig zu beschießen. Der deutsche Schütze, wahrscheinlich immer noch geschockt vom Aufprall, schoss dreimal daneben. Ojrzanowski schrie zweimal kurz hintereinander "Feuer", woraufhin das deutsche Kettenfahrzeug getroffen wurde und in Flammen aufging.

Befreiung
Während sich dieses Drama abspielte, rückten drei polnische Infanteriebataillone in Baarle-Nassau und Baarle-Hertog ein. Die Befreiung der Ortschaften wurde um 19:45 Uhr gemeldet, aber die Kämpfe dauerten bis in die Nacht hinein an, und die Befreiung wurde erst am nächsten Tag vollzogen. Die deutschen Wrackteile blieben noch lange nach der Befreiung dort liegen und waren ein Anblick für die Bevölkerung. Ojrzanowskis Einheit war da schon längst nach Westbrabant weitergezogen.