Schlachtfeld

Wenn jede Sekunde zählt

Niederlande

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Schwere Kämpfe am Stadtrand von Sint-Michielsgestel zwingen eine Bauernfamilie, um ihr Leben zu fliehen.

Am 23. Oktober läuft die Operation Colin reibungslos an. Schijndel und Umgebung werden schnell befreit und die drei Bataillone der 154. Brigade werden durch die Lücke in der deutschen Front geschickt. Dann verlangsamt sich das Tempo. Am südlichen Rand von Sint-Michielsgestel kommt es fast zu einer dramatischen Katastrophe.

Weit vor der schottischen Infanterie, den Fußsoldaten, befinden sich Sherman-Panzer des 144th Royal Armoured Corps sowie einige leichte Spähfahrzeuge der 2nd Derbyshire Yeomanry. Die Panzer wollen so schnell wie möglich die Dommel erreichen, doch einen Kilometer vor Sint-Michielsgestel stoßen sie auf eine deutsche Straßensperre. Nachdem diese überwunden ist, stoßen die Angreifer auf eine zweite, eine dritte und eine vierte. Danach erreicht die Vorhut schließlich den Ortsrand in der Nähe der Ausfahrt des Priesterseminars von Beekvliet. Kugeln fliegen umher: gefährlich für die Zivilbevölkerung.

Auf beiden Seiten der Straße liegen zwei große Bauernhöfe. In der Nähe des Dorfes wohnt die Familie Spierings. Ihr Hof fängt bald Feuer und die Familie rennt um ihr Leben. Auf der anderen Straßenseite wohnt die Familie Kapteijns. Als die Schießerei beginnt, rennt die Familie in den behelfsmäßigen Unterstand vor dem Haus. Dort sind sie vorerst in Sicherheit, so scheint es zumindest. Doch dann fallen deutsche Mörsergranaten und das Dach fängt Feuer. Schlimmer noch: Das brennende Dach stürzt ein, gerät ins Rutschen und landet teilweise auf dem Unterstand. Die Familie sitzt nun in der Falle. Jede Sekunde zählt. Vater Kapteijns schlängelt sich hinaus. Er erregt die Aufmerksamkeit der alliierten Soldaten, die mit den Deutschen im Kampf liegen. Einige drehen um und laufen zurück. Sofort beginnen sie, die brennenden Überreste mit Schaufeln zu beseitigen. Sie kommen gerade noch rechtzeitig und können die Familie retten. Diese müssen dann vorerst neben den Soldaten im Straßengraben Schutz suchen, zumindest bis wenig später die letzten deutschen Verteidiger vertrieben sind.

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