Niederlande
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In der letzten Novemberwoche 1944 wird Kasteel Geijsteren tagelang von britischen Truppen unter schweren Beschuss genommen. Die 60 deutschen Fallschirmjäger verteidigen das Schloss bis zum Äußersten. Baron De Weichs de Wenne versucht mithilfe eines kunstliebenden österreichischen Soldaten zu retten, was zu retten ist.
Im Herbst 1944 finden überall im niederländisch-deutschen Grenzgebiet heftige Kämpfe zwischen den immer weiter vorrückenden Alliierten und den sich hartnäckig verteidigenden deutschen Truppen statt.
Oberst Walther hatte mit seiner Kampfgruppe Ende September 1944 Schloss Geijsteren eingenommen. Er hatte Respekt vor dem Hausherrn, Baron De Weichs de Wenne, einem hochgewachsenen Mann mit natürlicher Autorität. Er war nicht nur Eigentümer des Landes im weiten Umkreis, sondern auch Bürgermeister von Meerlo und Wanssum sowie Kammerherr im außerordentlichen Dienst der Königin. In den folgenden Wochen saß der Baron mit seiner Familie, einigen Untergetauchten und Flüchtlingen in den Kellern des Schlosses, während über ihnen eine stets wechselnde Zahl von Deutschen in den schönen Räumen logierte. Es muss bitter gewesen sein zu hören, wie in nächtlichen Trinkgelagen antike Möbel und Gläser zu Bruch gingen. Dennoch bestand ein relativ gutes Einvernehmen zwischen ihnen. Die Fallschirmjäger halfen dabei, die Untergetauchten bei Razzien vor der „Grünen Polizei“ zu verstecken, und die Familie bekam regelmäßig aus der Feldküche zu essen.
Das änderte sich mit der Ankunft der Briten der 3. Division. Ab dem 21. November folgte eine tagelange, stets heftiger werdende Belagerung des Schlosses. Der Baron flüchtet mit seiner Familie am 23. November 1944 aus dem Schloss. Die Briten setzen nun alles daran, die Deutschen dort zu vertreiben. Die Fallschirmjäger erbitten vom Regimentshauptquartier die Erlaubnis, sich zurückziehen zu dürfen. Aber der Befehl lautet auch weiterhin unverändert: standhalten bis zum letzten Mann!