Jersey
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Routenplaner
Gebaut wurde dieser unterirdische Tunnelkomplex vom Reichsarbeitsdienst (RAD) und der deutschen Firma Theodore Elsche, die auf Jersey ein Hauptbauunternehmer der Organisation Todt war.
Am Bau der Hohlgangsanlage 1 oder kurz „Ho1“ waren sowohl einheimische Arbeiter als auch Zwangsarbeiter aus Belgien und anderen Ländern beteiligt. Obwohl die Inselzeitung Evening Post am 6. Februar 1942 von einem Unfall berichtete, hatte das Bauunternehmen einen guten Ruf und herrschten hier vergleichsweise sichere Arbeitsverhältnisse. Ganz im Gegensatz zu anderen in der Nähe gegrabenen Bunkersystemen wie etwa „Ho8“. Diese ist heute unter dem Namen Jersey War Tunnels zu besichtigen.
Die Menge an Schiefergestein, die aus Ho1 und einem weiteren Stollen auf der anderen Seite der Route de L'Aleval ausgegraben wurde, war so groß, dass sich unten im Saint Peter's Valley ein Abraumhaufen bildete, der bis zur Talkrone reichte. Im Mai 1944 verbrachte man Munition in die Ho1, in der bis zum Ende der Besatzungszeit rund 6.000 Tonnen lagerten.
Nach der Befreiung nutzte die britische Armee die Ho1 zur Entsorgung deutscher Kriegsgerätschaften. Sie wurden dort verstaut und unter Verschluss gehalten. In den frühen 1950er Jahren holten Schrotthändlern alles ab.
Im Laufe der Jahre wurde der Komplex als Einstellplatz für Mietwagen und Reisebussen, als Schießstand und für den Anbau von Pilzen genutzt.
Ein Stückchen weiter auf der Route de L'Aleval sind auf der rechten Seite Betonreste einer Steinbrechanlage zu sehen, mit der man das Gestein aus den Stollen zu Baumaterial zerkleinerte.