Denkmal

Westmount Memorial beim krematorium von Jersey

Jersey

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Das Westmount Memorial beim Krematorium von Jersey erinnert an den ehemaligen Fremdenfriedhof der Insel, auf dem während der deutschen Besatzung Zwangsarbeiter begraben wurden.

Nach der Rassenlehre der Nationalsozialisten galten Ostarbeiter (wie Russen, Ukrainer und Angehörige anderer slawischer Staaten) als „Untermenschen“ ohne großen Anspruch auf Regeneration. Russische Arbeiter waren schlecht ernährt, überarbeitet und wurden oft brutal behandelt. Es verwundert daher nicht, dass unter ihnen die meisten Todesopfer zu beklagen waren.

Die Bestattung der Zwangs- und Sklavenarbeiter erfolgte auf dem Westmount-Fremdenfriedhof in Saint Helier. Bis zum Ende des Krieges hat man hier 116 Arbeiter in je Land gruppierten Gräbern beigesetzt: 2 Belgier, 2 Niederländer, 6 Algerier & Marokkaner, 18 Franzosen, 5 Polen, 73 Russen (einschließlich Ukrainer und Belarussen), 9 Spanier und 1 Unbekannter. Zu den Todesursachen zählten Unfälle beim Stollenbau, Typhuserkrankungen und Vergiftungen von der gefährlichen Schierlingspflanze, die Hungernde in ihrer Verzweiflung aßen.

Am 12. März 1943 wurde ein Teil des Friedhofs von dem russischen Bischof Methode geweiht, der zu diesem Zweck extra aus Paris angereist war. Im Tagebuch des Jerseyaners Leslie Sinel wird ein Requiem erwähnt, das „von einem aus Arbeitern bestehenden Chor wunderschön gesungen wurde. Das ist reine Heuchelei seitens der Deutschen, denn die Russen werden sehr schlecht behandelt, aber eine großherzige Geste lässt es nach außen hin in einem anderen Licht erscheinen.“

Für den Bau des Krematoriums wurden die Gräber in den 1960er-Jahren vom Fremdenfriedhof auf den deutschen Soldatenfriedhof in Huisnes-sur-Mer in der Normandie umgebettet. Gleichzeitig gab es auf Jersey in jenen Tagen das erste Gedenken zu Ehren der Zwangs- und Sklavenarbeiter, indem man Blumen auf den Friedhofsrasen legte und einige Worte sprach.

1970 beantragte der ehemalige spanisch-republikanische Zwangsarbeiter Francisco Font zusammen mit P. Thebault, Henny Prax und Stella Perkins bei Jerseys Regierung die Errichtung eines Mahnmals. Daraufhin wurde in Westmount ein hufeisenförmiges Granitdenkmal mit russischen, spanischen und französischen Tafeln realisiert. Francisco Font leitete die jährlichen Gedenkfeierlichkeiten fünf Jahre lang, bis er aus Gesundheitsgründen aufgeben musste. 2001 übernahm sein Sohn Gary diese Aufgabe von Stella Perkins.

Im Laufe der Jahre kamen Plaketten für die polnischen, jüdischen, belgischen, nordafrikanischen und weißrussischen Arbeiter hinzu. Jedes Jahr versammeln sich Würdenträger und Vertreter der Bürgerschaft am Liberation Day, um an die 6.000 Männer und Frauen aus allen Herren Ländern zu erinnern, die gegen ihren Willen nach Jersey gebracht wurden und die deutschen Verteidigungsanlagen bauen mussten.

Adresse

2 Westmount Rd, St Helier, Jersey