Der Martinustoren erinnert auf eindrucksvolle Weise an die immense Verwüstung, die Nordlimburg am Ende des Krieges erlitten hat. Der Turm bietet einen Blick auf die Schlachtfelder der Operation Market Garden (September 1944) und der Operation Veritable (Februar 1945), die auch als Schlacht im Reichswald bekannt ist, da die Schlacht hier hauptsächlich stattfand.

Der Turm liegt in der Nähe der Maas, die fünf Monate lang mehr oder weniger die Frontlinie bildete. Windmühlen, hohe Gebäude und alle Kirchtürme in der Umgebung wurden abgeschossen oder gesprengt, weil man sie als Aussichtspunkte nutzen konnte. Der Martinustoren war der einzige, der von der Zerstörung verschont blieb. Es wird vermutet, dass es etwas mit dem benachbarten Tuberkulose-Sanatorium Maria Oord zu tun hatte, dessen Dach Fahnen des Roten Kreuzes trug.

Im Laufe des Oktobers 1944 begannen die Deutschen mit der Evakuierung von Gennep und dem Sanatorium. Obwohl die nachfolgenden Monate relativ ruhig verliefen, weil das Grauen des Krieges hauptsächlich an anderen Fronten stattfand, brach am 8. Februar 1945 in Gennep die Hölle los. Die kleine, strategisch günstig gelegene Stadt an der Niers musste um jeden Preis erobert werden, um in das Gebiet zwischen Maas und Rhein vorstoßen zu können. Schweres Granatenfeuer besiegelte letztendlich das Schicksal der Martinuskirche. Wie durch ein Wunder fiel nur der Windhahn vom Turm herunter – der Rest blieb erhalten.

Besucherzentrum

Das frei zugängliche Besucherzentrum zeigt auf der zweiten Etage acht Kurzfilme über das Ende des zweiten Weltkrieges. Das Besucherzentrum Martinsturm ist auch der Anfang- und Endpunkt der ’Martinsturm Befreiungs Routen’. Diese sieben Rad- und Wanderrouten lassen Sie das Ende des Zweiten Weltkrieges in der Region erleben. Die Routen sind ein Netz von Knotenpunktrouten mit dem Besucherzentrum Martinsturm als Mittelpunkt.