Korporal Leo Major aus Kanada war nach seiner Landung in Europa am 6. Juni 1944, dem D-Day, an jeder größeren Operation der 3. kanadischen Infanteriedivision in den Jahren 1944 und 1945 beteiligt. Obwohl er in der Normandie sein linkes Auge verloren hatte, nahm er 1944 an der Schelde-Offensive teil. Während der Offensive im Rheingebiet wurde Korporal Major erneut verwundet, als sein Fahrzeug auf eine Mine fuhr. Er entgeht dem Krankenhausaufenthalt und kuriert seine Verletzung bei einer Familie in Nimwegen aus. Dann schloss er sich wieder seiner Einheit bei der Befreiung des Nordens der Niederlande an. Leo Major wurde wegen seines Eigensinns mehrfach degradiert, wegen seines Mutes aber auch immer wieder in seinen früheren Rang eingesetzt. Eine seiner legendärsten Aktionen war die Befreiung von Zwolle. Zusammen mit seinem besten Freund Willy meldete er sich freiwillig für einen Aufklärungseinsatz hinter den feindlichen Linien. Sie sollten die deutschen Verteidigungsstellungen auskundschaften, um der kanadischen Infanteriedivision die Informationen zu liefern, die sie brauchte, um die Deutschen am nächsten Morgen aus der Stadt zu bomben. Kurz nach Mitternacht wurde Willy getötet. Fast wahnsinnig vor Wut beschloss Leo, die deutschen Wachposten allein anzugreifen. Mit der Maschinenpistole und Handgranaten tötete er einige Deutsche, nahm zehn von ihnen gefangen und übergab sie den kanadischen Truppen außerhalb der Stadt. Er kehrte acht Mal zurück, und nach über vier Stunden Kampf und der Gefangennahme weiterer Deutscher traf er schließlich auf die SS. Im folgenden Schusswechsel tötete er vier von ihnen. Die Deutschen, die einen Angriff der kanadischen Armee vermuteten, beschlossen, die Stadt aufzugeben. Am Morgen des 14. April war Zwolle befreit … von nur einem Mann (erzählt man sich). Korporal Major gehörte zu den insgesamt drei kanadischen Soldaten, die mit der Distinguished Conduct Medal geehrt wurden. Am 14. April 2005, genau 60 Jahre nach der Befreiung der Stadt, wurde er Ehrenbürger von Zwolle.